Dienstag, 13. August 2013

So sollte ein Zouk-Unterricht sein. MZouk Intensiv-Kurs. Eindrücke.

Wie viele von Euch schon wissen, waren wir letzte Woche in Barcelona bei dem intensiven Kurs von MZouk. MZouk ist ein Stil vom brasilianischen Zouk, also auch ein Sohn vom Lambada und dadurch Bruder unseres Zoukstils; dem Rio Zouk oder Zouk Traditional, den wir in Bremen und Oldenburg tanzen. Der Gründer von MZouk, Meister Gege, hat den Stil direkt aus dem Lambada, der in Rio de Janiero am Anfang der 90er Jahrengetanzt wurde, zur Zoukmusik weiter entwickelt.

Die Meisten von Euch wissen bereits wie ein normaler Kongress abläuft: 3 oder 4 Tage mit Tanzworkshops, wo man neue Schrittkombinationen lernt, und abends Partys bis spät in die Nacht besucht. Der intensive Kurs in Barcelona war jedoch anders. Ich werde Euch den Kurs beschreiben, damit Ihr Euch eine Idee machen könnt, worum es geht. Den Kurs empfehle ich auf jeden Fall und wer weiss, vielleicht seid Ihr nächstes Jahr dabei.

Der Kurs war weniger anstrengend als ein Kongress und doch hat man mehr gelernt. Es gab drei Unterrichtsstunden vormittags (von 11:30 bis 14:30 Uhr, das ist vormittags in Spanien ;-) ), eine kleine Pause für das Essen und wieder drei Unterrichtsstunden (von 16:00 bis 19:00 Uhr). Am Wochenende haben wir nur morgens Unterricht gehabt. Party gab es an beiden Sonntagen (vor dem Kurs und am letzten Tag) und auch am Samstag. Von Montag bis Freitag konnte man nach dem Unterricht in der Tanzschule von Spiral Dancers noch weiter üben wenn man wollte.

Das Programm war sehr gut aufgebaut, reich an Inhalten und vermittelte einen guten Überblick über MZouk. Kurse zu bestimmten Techniken, zum Beispiel Kopfbewegungen, waren über mehrere Tage verteilt, mit steigenden Anforderungen, so dass man die Inhalte gut verdauen konnte. Wir haben im Unterricht Folgendes gesehen:

- MZouk-Technik: wie jeder Tanz hat MZouk hat seine eigenen Basics, die etwas anders als die Basics unseres Rio Zouks sind. Zum Beispiel: der Lateral wird "cuarto paso" genannt (also "vierter Schritt"), die Füsse der Frau werden anders gesetzt und die Führung ist auch anders. Ausserdem gibt es jeweils eigene Techniken für die Kopfbewegungen, Cambrés und Drehungen. Dazu kommt noch die Spiraldrehung, eine Drehung, wo die Achse des Kopfes nicht gerade und senkrecht zum Boden bleibt, sondern in alle möglichen Richtungen ausgerichtet sein kann.

- Anatomie: hier haben wir gelernt, welche körperliche Positionen zu empfehlen und welche zu vermeiden sind. Ausserdem gab es auch Übungen, um ein besseres Körperbewusstsein zu entwickeln.

- Ballet und Modern Dance: Natürlich ist Zouk ein Paartanz, aber bestimmte tänzerische Kenntnisse helfen jedem Tänzer.

- Contact Improvisation: Ein sehr interessanter Unterricht. In Zouk gibt es viele Möglichkeiten für die Anwendung von Contact Improvisation.

- Hip Hop: Auch interessant, weil es im Unterricht nicht darum ging, eine Choreographie einzustudieren, sondern darum einige grundlegende Grooves zu lernen, also die "Basics" von Hip Hop, mit deren Hilfe man tanzen und Choreographien entwickeln kann.

- Akrobatik: Das hat mir besonders gut gefallen! Meister Gege hatte das Ziel, dass wir eine Art von Akrobatik entwickeln, die nicht choreographiert ist - mithilfe einer Technik, die aus Gegengewichten und Körperspannungen besteht, und die es uns erlaubt Akrobatik zu führen ohne sie vorher einzustudieren. Ob er sein Ziel erreicht hat oder nicht, könnt Ihr nächstes Jahr selber entdecken.

- Musikalität: Ein sehr guter Unterricht, um Zouk besser zu verstehen. Dazu haben wir noch einige neue Übungen gelernt, um unsere Musikalität zu schulen. Wir werden sie in unseren Unterricht in Bremen und Oldenburg integrieren.

- Choreographie: Wir haben verschiede Techniken gelernt, wie man eine Choreographie aufbaut und durchführt.

Das war die tänzerische Seite der Woche. Es gibt aber natürlich auch eine menschliche Seite! Die Woche war wirklich sehr schön: wieder Leute aus aller Ecken der Welt, neue Freundschaften geschlossen, eine tolle Atmosphäre und Barcelona ist eine unglaubliche Stadt, voller Leben und Wunder. Daniel und Leticia sind die richtige "Zouk-Freaks" und Meister Gege hat eine unvergleichbare Ausstrahlung.



Auf dem Foto von links nach rechts könnt Ihr Fernando (also mich), Leticia und Daniel (das internationalste Tanzpaar vom MZouk und Veranstalter des intensiven Kurses), Meister Gege und Claudia Caida Lu sehen.

Ich bin der Meinung, dass es viele Elemente von MZouk gibt, die unseren Tanz bereichern können. Einige davon habe ich schon im Unterricht in Bremen eingeführt und weitere werde ich auch in Zukunft langsam einführen. Das Ziel: dass wir noch mehr Spaß auf der Tanzfläche haben.

Ich möchte Euch demnächst noch über Gege erzählen und auch über das Buch, das Daniel über MZouk veröffentlicht hat.

Ich danke Euch, wenn Ihr bis hier gelesen habt. Etwas Schönes vom Blog: Ihr könnt direkt hier Kommentare schreiben. Ich werde mich auf Eure Rückmeldung freuen.

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