Wie viele von Euch schon wissen, waren
wir letzte Woche in Barcelona bei dem intensiven Kurs von MZouk.
MZouk ist ein Stil vom brasilianischen Zouk, also auch ein Sohn vom
Lambada und dadurch Bruder unseres Zoukstils; dem Rio Zouk oder Zouk
Traditional, den wir in Bremen und Oldenburg tanzen. Der Gründer von
MZouk, Meister Gege, hat den Stil direkt aus dem Lambada, der in Rio
de Janiero am Anfang der 90er Jahrengetanzt wurde, zur Zoukmusik
weiter entwickelt.
Die Meisten von Euch wissen bereits wie
ein normaler Kongress abläuft: 3 oder 4 Tage mit Tanzworkshops, wo
man neue Schrittkombinationen lernt, und abends Partys bis spät in
die Nacht besucht. Der intensive Kurs in Barcelona war jedoch
anders. Ich werde Euch den Kurs beschreiben, damit Ihr Euch eine Idee
machen könnt, worum es geht. Den Kurs empfehle ich auf jeden Fall
und wer weiss, vielleicht seid Ihr nächstes Jahr dabei.
Der Kurs war weniger anstrengend als
ein Kongress und doch hat man mehr gelernt. Es gab drei
Unterrichtsstunden vormittags (von 11:30 bis 14:30 Uhr, das ist
vormittags in Spanien ;-) ), eine kleine Pause für das Essen und
wieder drei Unterrichtsstunden (von 16:00 bis 19:00 Uhr). Am
Wochenende haben wir nur morgens Unterricht gehabt. Party gab es an
beiden Sonntagen (vor dem Kurs und am letzten Tag) und auch am
Samstag. Von Montag bis Freitag konnte man nach dem Unterricht in der
Tanzschule von Spiral Dancers noch weiter üben wenn man wollte.
Das Programm war sehr gut aufgebaut,
reich an Inhalten und vermittelte einen guten Überblick über MZouk.
Kurse zu bestimmten Techniken, zum Beispiel Kopfbewegungen, waren
über mehrere Tage verteilt, mit steigenden Anforderungen, so dass
man die Inhalte gut verdauen konnte. Wir haben im Unterricht
Folgendes gesehen:
- MZouk-Technik: wie jeder Tanz hat
MZouk hat seine eigenen Basics, die etwas anders als die Basics
unseres Rio Zouks sind. Zum Beispiel: der Lateral wird "cuarto
paso" genannt (also "vierter Schritt"), die Füsse der
Frau werden anders gesetzt und die Führung ist auch anders.
Ausserdem gibt es jeweils eigene Techniken für die Kopfbewegungen,
Cambrés und Drehungen. Dazu kommt noch die Spiraldrehung, eine
Drehung, wo die Achse des Kopfes nicht gerade und senkrecht zum Boden
bleibt, sondern in alle möglichen Richtungen ausgerichtet sein kann.
- Anatomie: hier haben wir gelernt,
welche körperliche Positionen zu empfehlen und welche zu vermeiden
sind. Ausserdem gab es auch Übungen, um ein besseres
Körperbewusstsein zu entwickeln.
- Ballet und Modern Dance: Natürlich
ist Zouk ein Paartanz, aber bestimmte tänzerische Kenntnisse helfen
jedem Tänzer.
- Contact Improvisation: Ein sehr
interessanter Unterricht. In Zouk gibt es viele Möglichkeiten für
die Anwendung von Contact Improvisation.
- Hip Hop: Auch interessant, weil es im
Unterricht nicht darum ging, eine Choreographie einzustudieren,
sondern darum einige grundlegende Grooves zu lernen, also die
"Basics" von Hip Hop, mit deren Hilfe man tanzen und
Choreographien entwickeln kann.
- Akrobatik: Das hat mir besonders gut
gefallen! Meister Gege hatte das Ziel, dass wir eine Art von
Akrobatik entwickeln, die nicht choreographiert ist - mithilfe einer
Technik, die aus Gegengewichten und Körperspannungen besteht, und
die es uns erlaubt Akrobatik zu führen ohne sie vorher
einzustudieren. Ob er sein Ziel erreicht hat oder nicht, könnt Ihr
nächstes Jahr selber entdecken.
- Musikalität: Ein sehr guter
Unterricht, um Zouk besser zu verstehen. Dazu haben wir noch einige
neue Übungen gelernt, um unsere Musikalität zu schulen. Wir werden
sie in unseren Unterricht in Bremen und Oldenburg integrieren.
- Choreographie: Wir haben verschiede
Techniken gelernt, wie man eine Choreographie aufbaut und durchführt.
Das war die tänzerische Seite der
Woche. Es gibt aber natürlich auch eine menschliche Seite! Die Woche
war wirklich sehr schön: wieder Leute aus aller Ecken der Welt, neue
Freundschaften geschlossen, eine tolle Atmosphäre und Barcelona ist
eine unglaubliche Stadt, voller Leben und Wunder. Daniel und Leticia
sind die richtige "Zouk-Freaks" und Meister Gege hat eine
unvergleichbare Ausstrahlung.
Auf dem Foto von links nach rechts
könnt Ihr Fernando (also mich), Leticia und Daniel (das
internationalste Tanzpaar vom MZouk und Veranstalter des intensiven
Kurses), Meister Gege und Claudia Caida Lu sehen.
Ich bin der Meinung, dass es viele
Elemente von MZouk gibt, die unseren Tanz bereichern können. Einige
davon habe ich schon im Unterricht in Bremen eingeführt und weitere
werde ich auch in Zukunft langsam einführen. Das Ziel: dass wir noch
mehr Spaß auf der Tanzfläche haben.
Ich möchte Euch demnächst noch über
Gege erzählen und auch über das Buch, das Daniel über MZouk
veröffentlicht hat.
Ich danke Euch, wenn Ihr bis hier
gelesen habt. Etwas Schönes vom Blog: Ihr könnt direkt hier
Kommentare schreiben. Ich werde mich auf Eure Rückmeldung freuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen