Donnerstag, 19. Dezember 2013

Rückblick auf das Zouk-Jahr 2013

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich möchte mich sehr herzlich für das schöne Jahr 2013 bedanken. Wir haben zusammen viele schöne Momente erlebt und ich bin richtig froh, dass dank Eurer Mühe Zouk weiter wächst, sowohl an Quantität (wir sind immer mehr Zoukinis!) als auch an Qualität (oft höre ich von Aussenstehenden, dass unser Tanz an Qualität gewonnen hat).

Ich würde sehr gerne hier eine Zusammenfassung machen und erzählen, was für mich 2013 wichtig gewesen ist.

1. Zouk hat eine stärkere Internetpräsenz und es gibt mehr Informationen über Zouk auf Deutsch zur Verfügung. Das ist sehr wichtig: wenn eine Person Infos über Zouk sucht und nichts findet, wird sie automatisch denken, es ist etwas Unbedeutendes.

Der Zouk-Blog. Dieses Jahr haben wir mit den Stars Interviews auf dem Blog angefangen. Viele große Künstler wie Pasty & Josta, Daniel & Leticia, Freddy & Andressa, Renata & Jorge, Kamacho, etc., haben Euch über ihre Liebe zu Zouk und über ihre Träume erzählt. Außerdem findet Ihr auf dem Blog Infos über den Tanz, Stile und auch über Events.



Die Tanzschule Zouk. Ab Sommer habt Ihr die neue Webseite für Bremen. Wieso heißt sie "Tanzschule Zouk"? Weil man damit Zouk lernen kann! Auf dieser Webseite werden regelmäßig Videos zum Zouk lernen gepostet und kommentiert. Jetzt sind es insgesamt 25 Videos. Die E-Zoukis (mit Kerstin) befassen sich mit den Basics und die Fer-Zoukis (mit Johanna) bilden ein Tanz-Programm. Ein herzliches Dankeschön an Kerstin und Johanna! Ohne Euch hätte ich es nicht geschafft.




Die E-Zoukis: die Basics von Zouk.



Die Fer-Zoukis: das Programm zum Zouk lernen.



2. Zouk in Hannover. Bremen kann nicht isoliert wachsen. Wir möchten, dass man in ganz Deutschland Zouk tanzen kann. Rebas (der Salsa Deutsche Meister 2010), Denise und ich sind entschlossen, eine Zoukszene in Hannover zu entwickeln und deswegen haben wir Zouk Seduçao Hannover ins Leben gerufen. Rebas und Denise machen es echt super: Sie geben regelmäßig Kurse, veranstalten eine monatliche Party und motivieren ständig ihre Leute. Mit ihren Schülern besuchen sie uns oft in Bremen. Außerdem sind Claudia und ich ab und zu in Hannover und geben Workshops.




3. Zouk-Flashmob 2013. So schön! Das Event des Jahres auf jeden Fall. Alle Tänzer haben immer die tollste Energie zu den Trainings gebracht und der Flashmob-Tag war ein besonderes Highlight. Jedes Mal, dass ich darüber nachdenke, bin sehr sehr happy...


International Zouk Flashmob 2013 - Bremen & Oldenburg from Fernando Rodriguez on Vimeo.


4. Die neuen Kurse mit Claudia & Fernando. Es hat mich richtig gefreut, dass Claudia bei den Zoukkursen mitmacht. Ich finde, sie tanzt immer sehr elegant und es macht viel Spaß mit ihr und mit der Musik zu spielen. Ausserdem ist es schön, sie im Unterricht zu haben und alle TeilnehmerInnen von den Kursen schätzen sie sehr. Das nächstes Jahr werden wir auf dem Zouk Kongress in Berlin dabei sein. Wer kommt mit?






5. Zouk Tea Time. Die Beste Entscheidung 2013. Die Sonntage sind sooo wunderbar! Die tollste Atmosphäre, um Zouk zu üben und Spaß zu haben. Unser Weihnachtsbrunch ist auch sehr schön gewesen und wir werden es wiederholen.




6. Renata Peçanha und Jorge Péres in Bremen! In Oktober haben wir die beide Profis zu Besuch gehabt. Sie live hier zu sehen war eine echte Inspiration. Sehr oft denke ich, sie sind einfach die Besten. Spielerisch, musikalisch, tolle Lehrer und sie tanzen wunderschön.





Was wird uns 2014 bringen? Natürlich Viele Überraschungen :-) Ich würde erstmal ganz fett im Kalender den 22. & 23. März eintragen, da werden wir wieder Besuch aus Brasilien haben. Bald kommen mehr Infos...

Ich wünsche Euch eine richtige schöne Weihnachtszeit und einen noch besseren guten Rutsch ins 2014.

Viele liebe Grüße,


Fernando

Montag, 9. Dezember 2013

Die Zouk-Stile - Interview mit Daniel Estévez von Spiral Dancers Teil 3

Heute könnt Ihr einen wichtigen Post lesen. Wir machen mit dem Interview mit Daniel weiter und er spricht über die verschiedenen Zouk-Stile. Sehr interessant. Viel Spaß damit!





Daniel: Was macht für Dich einen Zouk-Stil aus?

Es gibt einige Leute, die nicht von Stil sondern lieber von Methodik sprechen, weil ihr Stil darin besteht, Zouk auf eine einfachere Art und Weise beizubringen. Soul-Zouk ist so ein Fall. Sie nennen es nicht Stil sondern Methodik und das finde ich super, denn sie geben den Schülern Werkzeuge an die Hand, damit sie schneller und effizienter bestimmte Ziele erreichen können.

Was ist ein Stil? Meiner Ansicht nach glauben viele Leute, dass ein Stil das ist, was ich die "Identität jedes Tänzers" innerhalb der Tanzwelt nenne. Seine eigene Identität bedeutet für mich, dass er sich anders ausdrückt, fühlt, bewegt... das heißt aber noch lange nicht, das man einen neuen Stil erfunden hat. Wenn das der Fall wäre, dann würden wir jetzt von abertausenden von Stilen überflutet werden.

Für mich persönlich würde es zum Beispiel einen Unterschied machen, wenn Du einen anderen Grundschritt hast, dann könnten wir schon von einem neuen Stil sprechen. Wenn Du auf einem anderen Takt in der Musik tanzt, dann könnten wir über einen neuen Stil sprechen. Wenn Du eine bestimmte Musikrichtung vertanzt, Du bestimmte Bewegungen und auch eine neue Art der Kommunikation entwickelst, auch dann können wir über einen neuen Stil sprechen.
Aber wenn Du deine Schulter auf eine lustige Art und Weise bewegst oder Du auf der Tanzfläche während des Tanzes rumspringst, bedeutet das nicht gleich, dass Du einen neuen Stil erfunden hast.

Heutzutage gibt es allerdings viele Leute aus dem Zouk Brasil die sagen, sie hätten einen neuen Stil erfunden. Ich denke allerdings, dass sie Identität mit Stil verwechseln. Viele machen das Gleiche und drücken sich anders aus.

Stile, welche für mich wirklich einen Unterschied setzen, sind:

  • Zouk Traditional von Adilio Porto und Renata Peçanha, (Fernando: hier könnt Ihr eine alte Aufnahme von Adilio und Renata sehen. Zouk fängt erst bei 2:27 an)
  • Soul-Zouk mit China und Luciana (und ich betone noch einmal, sie möchten es Methodik und nicht Stil nennen),
  • Neo-Zouk mit Mafie Zouker und Ruanita Santos
  • und Zouk-Flow mit Arkkanjo und Diana.
Die letzten drei haben eines gemeinsam, ihre Basis ist Zouk Traditional. Deswegen denke ich, dass M-Zouk (erfunden von Gege in Palma de Malllorca) anders ist als die anderen Stile, weil wir auf einer anderen Basis aufbauen. Wir benutzen nicht Zouk Traditional als Basis und das macht den größten Unterschied zwischen M-Zouk und den anderen Stilen aus.

Diese fünf Zouk-Stile begründen die Hauptströmungen.


Könntest Du uns mehr über die verschiedenen Zouk-Stile erzählen?

Meiner Meinung nach (ich habe mit all diesen Tänzern darüber gesprochen), zeichnet sich Zouk Traditional durch seine sehr saubere Linie aus, die klar definierten Arme, außerdem ist seine Grundlage sehr klassisch, denn ein großer Teil der Techniken kommt aus dem klassischen Tanz. Er ist relativ langsam und besitzt eine romantische Energie, ist sehr soft. (Fernando: hier könnt Ihr eine alte Aufnahme von Adilio und Renata sehen. Zouk fängt erst bei 2:27 an)


(Fernando: und hier etwas aktueller)






Soul-Zouk als Methodik, benutzt den gleichen Ansatz wie auch die Biodynamik. Beide versuchen bestimmte Ziele mit einem Minimum an Energieaufwand zu erreichen. Sie geben jedem Schüler die Werkzeuge an die Hand, welche er benötigt um in dem Tanz weiter zu kommen, Schwächen zu beseitigen und die Schwerpunkte weiter zu vertiefen.

Außerdem war China derjenige, der viele neue Möglichkeiten in die Zouk-Welt eingebracht hat, wie zum Beispiel die Isolationsarbeit oder das Pendel, verschiedene Elemente welche wir heutzutage alle benutzen.



Neo-Zouk ist ein Tanz-Stil, den man zu einer bestimmten Musikrichtung tanzt, zur Neo-Zouk-Musik, welche ebenfalls von Mafie Zouker erfunden wurde. Es zeichnet sich durch seine zirkuläre Energie und sein Gegengewicht aus, alle Elemente entwickeln sich aus dem Gegengewicht.

Es gibt viele Verknotungen und der Mann ist imstande, gleichzeitig drei oder vier Elemente in verschiedenen Körperteilen der Dame zu führen. Man tanzt sowohl offen als auch geschlossen mit vielen Knoten.



Zouk-Flow ist wie Soul-Zouk etwas in sich geschlossener. Es hat viele Bewegungen, in denen man den Kopf oder auch Oberkörper isoliert bewegt. Die Energie ist ähnlich wie beim Hip Hop oder R&B, die Frauen haben etwas mehr Fußarbeit und Kopfbewegungen. Sie tanzen sehr oft zu R&B Musik.



Und was ist mit M-Zouk?

Ich glaube, der wichtigste Unterschied ist unsere Basis. Gege hat seine eigene Grundlage geschaffen. Wir tanzen in beide Richtungen, nach links und nach rechts (im Zouk Traditional und anderen Stilen tanzen die Männer meist nur nach rechts). Der zusätzliche "y" Schritt (Fernando: ein besonderer Schritt von M-Zouk) ist etwas sehr typisches im M-Zouk und er ermöglicht uns wiederum, weitere Kombinationen zu tanzen. Auch die Kopfbewegungen sind sehr flüssig. Unsere Philosophie ist, alles was man ohne Kopfbewegungen machen kann, kann man ebenso mit Kopfbewegungen tanzen.

Auch unsere Methodik ist anders, der Unterricht ähnelt eher einer Ballet Stunde als einem gewöhnlichen Unterricht bei den "social dances". Für uns ist zuerst einmal wichtig zu lernen, allein zu tanzen und danach zu zeit. Wir arbeiten viel mit "contact improvisation" und wir legen ein Augenmerk darauf uns fit zu halten. Denn um M-Zouk tanzen zu können muss man fit sein, da wir sehr viel aus der Mitte heraus arbeiten und zugleich auch mit Elastizität. Die Tänzer müssen imstande sein, sich schnell verschiedenen Qualitäten des Tanzes anzupassen und sehr flüssig dazwischen wechseln zu können.

Wenn die Basis sich ändert, dann ändert sich auch alles mit ihr. Wenn dein Grundgerüst ein anderes ist, dann ist auch das ganze Gebäude ein anderes.