Posts mit dem Label Renata Peçanha werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Renata Peçanha werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 9. Dezember 2013

Die Zouk-Stile - Interview mit Daniel Estévez von Spiral Dancers Teil 3

Heute könnt Ihr einen wichtigen Post lesen. Wir machen mit dem Interview mit Daniel weiter und er spricht über die verschiedenen Zouk-Stile. Sehr interessant. Viel Spaß damit!





Daniel: Was macht für Dich einen Zouk-Stil aus?

Es gibt einige Leute, die nicht von Stil sondern lieber von Methodik sprechen, weil ihr Stil darin besteht, Zouk auf eine einfachere Art und Weise beizubringen. Soul-Zouk ist so ein Fall. Sie nennen es nicht Stil sondern Methodik und das finde ich super, denn sie geben den Schülern Werkzeuge an die Hand, damit sie schneller und effizienter bestimmte Ziele erreichen können.

Was ist ein Stil? Meiner Ansicht nach glauben viele Leute, dass ein Stil das ist, was ich die "Identität jedes Tänzers" innerhalb der Tanzwelt nenne. Seine eigene Identität bedeutet für mich, dass er sich anders ausdrückt, fühlt, bewegt... das heißt aber noch lange nicht, das man einen neuen Stil erfunden hat. Wenn das der Fall wäre, dann würden wir jetzt von abertausenden von Stilen überflutet werden.

Für mich persönlich würde es zum Beispiel einen Unterschied machen, wenn Du einen anderen Grundschritt hast, dann könnten wir schon von einem neuen Stil sprechen. Wenn Du auf einem anderen Takt in der Musik tanzt, dann könnten wir über einen neuen Stil sprechen. Wenn Du eine bestimmte Musikrichtung vertanzt, Du bestimmte Bewegungen und auch eine neue Art der Kommunikation entwickelst, auch dann können wir über einen neuen Stil sprechen.
Aber wenn Du deine Schulter auf eine lustige Art und Weise bewegst oder Du auf der Tanzfläche während des Tanzes rumspringst, bedeutet das nicht gleich, dass Du einen neuen Stil erfunden hast.

Heutzutage gibt es allerdings viele Leute aus dem Zouk Brasil die sagen, sie hätten einen neuen Stil erfunden. Ich denke allerdings, dass sie Identität mit Stil verwechseln. Viele machen das Gleiche und drücken sich anders aus.

Stile, welche für mich wirklich einen Unterschied setzen, sind:

  • Zouk Traditional von Adilio Porto und Renata Peçanha, (Fernando: hier könnt Ihr eine alte Aufnahme von Adilio und Renata sehen. Zouk fängt erst bei 2:27 an)
  • Soul-Zouk mit China und Luciana (und ich betone noch einmal, sie möchten es Methodik und nicht Stil nennen),
  • Neo-Zouk mit Mafie Zouker und Ruanita Santos
  • und Zouk-Flow mit Arkkanjo und Diana.
Die letzten drei haben eines gemeinsam, ihre Basis ist Zouk Traditional. Deswegen denke ich, dass M-Zouk (erfunden von Gege in Palma de Malllorca) anders ist als die anderen Stile, weil wir auf einer anderen Basis aufbauen. Wir benutzen nicht Zouk Traditional als Basis und das macht den größten Unterschied zwischen M-Zouk und den anderen Stilen aus.

Diese fünf Zouk-Stile begründen die Hauptströmungen.


Könntest Du uns mehr über die verschiedenen Zouk-Stile erzählen?

Meiner Meinung nach (ich habe mit all diesen Tänzern darüber gesprochen), zeichnet sich Zouk Traditional durch seine sehr saubere Linie aus, die klar definierten Arme, außerdem ist seine Grundlage sehr klassisch, denn ein großer Teil der Techniken kommt aus dem klassischen Tanz. Er ist relativ langsam und besitzt eine romantische Energie, ist sehr soft. (Fernando: hier könnt Ihr eine alte Aufnahme von Adilio und Renata sehen. Zouk fängt erst bei 2:27 an)


(Fernando: und hier etwas aktueller)






Soul-Zouk als Methodik, benutzt den gleichen Ansatz wie auch die Biodynamik. Beide versuchen bestimmte Ziele mit einem Minimum an Energieaufwand zu erreichen. Sie geben jedem Schüler die Werkzeuge an die Hand, welche er benötigt um in dem Tanz weiter zu kommen, Schwächen zu beseitigen und die Schwerpunkte weiter zu vertiefen.

Außerdem war China derjenige, der viele neue Möglichkeiten in die Zouk-Welt eingebracht hat, wie zum Beispiel die Isolationsarbeit oder das Pendel, verschiedene Elemente welche wir heutzutage alle benutzen.



Neo-Zouk ist ein Tanz-Stil, den man zu einer bestimmten Musikrichtung tanzt, zur Neo-Zouk-Musik, welche ebenfalls von Mafie Zouker erfunden wurde. Es zeichnet sich durch seine zirkuläre Energie und sein Gegengewicht aus, alle Elemente entwickeln sich aus dem Gegengewicht.

Es gibt viele Verknotungen und der Mann ist imstande, gleichzeitig drei oder vier Elemente in verschiedenen Körperteilen der Dame zu führen. Man tanzt sowohl offen als auch geschlossen mit vielen Knoten.



Zouk-Flow ist wie Soul-Zouk etwas in sich geschlossener. Es hat viele Bewegungen, in denen man den Kopf oder auch Oberkörper isoliert bewegt. Die Energie ist ähnlich wie beim Hip Hop oder R&B, die Frauen haben etwas mehr Fußarbeit und Kopfbewegungen. Sie tanzen sehr oft zu R&B Musik.



Und was ist mit M-Zouk?

Ich glaube, der wichtigste Unterschied ist unsere Basis. Gege hat seine eigene Grundlage geschaffen. Wir tanzen in beide Richtungen, nach links und nach rechts (im Zouk Traditional und anderen Stilen tanzen die Männer meist nur nach rechts). Der zusätzliche "y" Schritt (Fernando: ein besonderer Schritt von M-Zouk) ist etwas sehr typisches im M-Zouk und er ermöglicht uns wiederum, weitere Kombinationen zu tanzen. Auch die Kopfbewegungen sind sehr flüssig. Unsere Philosophie ist, alles was man ohne Kopfbewegungen machen kann, kann man ebenso mit Kopfbewegungen tanzen.

Auch unsere Methodik ist anders, der Unterricht ähnelt eher einer Ballet Stunde als einem gewöhnlichen Unterricht bei den "social dances". Für uns ist zuerst einmal wichtig zu lernen, allein zu tanzen und danach zu zeit. Wir arbeiten viel mit "contact improvisation" und wir legen ein Augenmerk darauf uns fit zu halten. Denn um M-Zouk tanzen zu können muss man fit sein, da wir sehr viel aus der Mitte heraus arbeiten und zugleich auch mit Elastizität. Die Tänzer müssen imstande sein, sich schnell verschiedenen Qualitäten des Tanzes anzupassen und sehr flüssig dazwischen wechseln zu können.

Wenn die Basis sich ändert, dann ändert sich auch alles mit ihr. Wenn dein Grundgerüst ein anderes ist, dann ist auch das ganze Gebäude ein anderes.


Freitag, 25. Oktober 2013

Zwei Tage mit Renata und Jorge


Das ist eine super tolle Erfahrung gewesen: Nicht nur weil die Beiden tänzerisch absolut top sind, sondern auch weil sie als Menschen sehr sympatisch und lustig sind.



Sie sind am Dienstag von Holland direkt nach Bremen gekommen. Die Zeit ist für sie immer etwas stressig wenn sie im Ausland sind: letzte Woche waren sie in Australien, danach in Breda am Wochenende, dann Bremen und jetzt sind sie bereits in St. Petersburg... So geht es noch fünf Wochen lang weiter! Zwischendurch haben sie ein bisschen Zeit, um die verschiedenen Städte zu besuchen, aber es ist natürlich ganz anders als eine Urlaubs-Zeit.

Nach ihrer Ankunft in Bremen am Dienstag gab es bei Fernando Zuhause zur Stärkung erstmal selbstgemachte Frikadellen und Couscoussalat gegessen (Hilfe! Fernando kocht! :-) ) und Kaffee bevor es dann weiter zu den Workshops ging.

Die Beiden sind richtige Profis, mit ihnen zu arbeiten ist sehr angenehm. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es am Anfang oftmals etwas schwierig ist in einem neuen Raum mit neuen Schülern zu sein. Viele von Euch sind Renata & Jorge am Dienstag zum ersten Mal begegnet und man weiss nie, was auf Einen mit neuen Lehrern zukommt und ist deshalb vielleicht etwas angespannt. In diesem Sinn waren Renata und Jorge sehr gut, sie haben sofort die Atmosphäre gelockert während sie uns tolle neue Schritte beibebracht haben. Für mich war der Höhepunkt erreicht, als sie vorgetanzt haben. Da konnten wir genau sehen, warum sie große Stars sind. Allein beim Zugucken haben wir ein anderes Lebensgefühl gehabt! Spielerisch, kreativ und super musikalisch. So wollen wir tanzen!

Nach dem letzten Workshop waren wir noch kurz auf dem Freimarkt. Sie haben es sehr gemocht, Renata lieb solche Veranstaltungen.

Am nächsten Tag haben wir lange geschlafen und gut gefrühstückt und dann die Stadt besucht: Schnoor, Marktplatz, Dom, Bremer Stadtmusikanten... Kennt Ihr das Schüttinger? Das ist eine Kneipe hinter dem Marktplatz, wo sie ihr eigenes Bier brauen. Wir haben Kohl mit Pinkel und Flammkuchen gegessen, eine totale Umstellung für Brasilianer :-) Danach hat Jorge sich noch ein neues Objektiv für seine Kamera gekauft. Hier ist die Technik viel günstiger als in Brasilien: die Objektive, die Jorge gekauft hat, kostet in Deutschland 190 Euro und in Brasilien ungefähr 500 Euro! Dann haben wir noch eine kleine Siesta Zuhause gemacht bevor wir ins Centro Cultural gefahren sind.



Die Workshops am Mittwoch waren wieder top. Ich finde es toll, dass es in den Figuren, die sie beibringen, immer viel Raum für Improvisation und eigene Kreativität gibt: sie bringen nicht nur Schritte, sondern gleich das Tanzen bei. Sie sind nicht nur tolle Tänzer und tolle Lehrer: sie wirken unglaublich inspirierend auf andere und das ist etwas, das sehr wenige Menschen können. Es mag psychologisch sein, aber es reicht schon wenn sie einfach nur in der Nähe sind, und ich habe das Gefühl, ich kann fliegen...!

Wir haben nach den Workshops etwas gegessen und sind dann nach Hause gefahren. Am nächsten Morgen waren sie um 6:00 Uhr schon wieder auf den Beinen und bereit, um weiter zu fahren.

Renata und Jorge waren sehr berührt nach dem Workshops. Ich möchte mich hier noch einmal bei allen bedanken, die es möglich gemacht haben, die Beiden nach Bremen zu holen:
  • Renata und Jorge, weil sie in ihren komplizierten Terminplan Zeit für uns geschaffen und uns inspiriert haben;
  • Freddy aus Helsinki und Adam und Claudia aus Breda;
  • Tanz-Fluss und Centro Cultural 46;
  • Lisa, Claudia, Dominik und Kerstin für deren Hilfe; und natürlich
  • alle Zoukinis aus Bremen, Oldenburg und Hamburg für Eure tolle Energie und Unterstützung! Nicht umsonst sagte Renata am Mittwoch, dass die Tanzfamilie unsere zweite Familie ist. Im Gegensatz zu Tango und Salsa, die allen bekannt sind, müssen wir Zoukinis zusammen aktiv werden, um unsere Tanzszene zu pflegen und unseren lieben Zouk Brasil nach vorne zu bringen.

Montag, 22. April 2013

Was ist ein guter Zouk-Tänzer für Renata Peçanha? Neuer Zouk Workshop in Bremen


Bald sind die Zouk-Pro-Workshops da und wir werden uns mit der Frage befassen, wie man ein guter Zouk-Tänzer wird. Wir werden uns wöchentlich die Meinung von renommierten Stars der Zouk-Welt anhören. Wir starten mit Renata Peçanha und sie erzählt uns, was für sie ein guter Zouk-Tänzer oder eine gute Zouk-Tänzerin ausmacht.


  


Renata Peçanha

Wenn ich die Tanz-Fläche beobachte und der Mann oder die Frau tanzt und Spaß hat, dass ist das, was mir das Gefühl gibt, das mir zeigt, dass er sehr gut tanzt. Weil ich denke, wenn man tanzt ist das einfach um Spaß zu haben, nicht um dir Sorgen zu machen über die Schritte, dies oder das, sondern wirklich um Spaß zu haben und Energie mit der anderen Person auszutauschen. Sogar wenn du den Schritt falsch machst, es ist kein Problem wenn du Spaß hast. Natürlich hast du den Unterricht, um die Technik und alles zu lernen aber die Hauptsache ist Spaß zu haben. Und noch eine Sache: Musikalität, weil, wenn Du tanzt, nutz die Musik, so musst du auf die Musik hören. Wenn ich jemanden sehe und ich sehe die Musik im Körper der Person, wie sie sich bewegt, als ob sie ein Instrument wäre, das ist sehr schön, das ist unglaublich. 

Samstag, 6. April 2013

The Zouk Stars - Renata Peçanha - A Rainha do Zouk!

Renata Peçanha. Diese Frau ist wirklich ganz toll. Sie ist nicht nur eine super Tänzerin, sie kann auch im Unterricht richtig inspirieren und außerdem bleibt sie sehr menschlich und umgänglich. Bald werdet Ihr noch zwei Videos mit Renata sehen können. Heute fangen wir mit dem ersten Interview an. Viel Spaß damit!








Hallo Zoukinis! Ich bin Renata Peçanha aus Rio de Janeiro in Brasilien.

Wann hast Du angefangen, Zouk zu tanzen?


Ich habe angefangen Zouk zu tanzen ... eigentlich habe ich angefangen Lambada zu tanzen - vor langer Zeit, so ca. 1992, ungefähr. Irgendwann haben wir weiter Lambada zu Zouk-Musik getanzt. Also tanze ich seit zwanzig Jahren. Aber eigentlich habe ich schon davor getanzt. Ich habe angefangen Jazz-Dance zu tanzen als ich 12 war, also vor 26 Jahren. Und es freut mich sehr, dass ich heute mit dem wunderbaren Tanz "Zouk" arbeite - ich liebe es Zouk zu tanzen!


Was liebst Du an Zouk?



Ich liebe Zouk, weil es ein Tanz ist, bei dem man Menschen sehr nahe kommt. Heutzutage sind wir es gewohnt manchmal großen Abstand zu Menschen zu halten. Wenn man z.B. in einen Bus einsteigt setzt man sich auf einen Platz, auf dem man möglichst keinen Sitznachbarn hat. Also, wenn wir tanzen, kommen wir anderen Menschen näher. Es macht Dich glücklicher, Du nutzt Deinen Körper um Dich über Deine Bewegung auszudrücken, Spaß zu haben, Dich sinnlich zu fühlen, Dich in Körper und Geist besser zu fühlen. Zusätzlich findet man neue Freunde, man kommt unter Leute... es ist wunderbar. Nicht nur beim Zouk - dies gilt für alle Tänze, bei denen man mit jemandem zusammen tanzt. Es ist sehr schön.


Was ist Deine Vision bezüglich Zouk?


was ich mir für Zouk wünsche: ich möchte weiter mit Zouk arbeiten, den Leuten mehr und mehr beibringen, die Anzahl der Menschen erhöhen, die Zouk tanzen und Veranstaltungen organisieren, die Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen mit dem gemeinsamen Ziel Zouk zu tanzen, zusammenbringt.

Es ist sehr schön, wenn man auf einen Kongress fährt. Dort kommen viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen - aber sie haben eine gemeinsame Sprache: die Körpersprache. Das ist Zouk. Dadurch ist es sehr einfach zu kommunizieren. Auch wenn du eine Sprache sprichst, die Du nicht mit den Menschen um Dich rum sprechen kannst: wenn Du tanzt, ist es die gleiche Sprache - das ist unglaublich.


Renata Peçanha und Jorge Peres beim Vortanzen:





Show von Renata Peçanha und Jorge Peres: